Glücksspiel: In welchen Bundesländern gibt es die meisten Lottogewinner?

Lotto wird in allen Regionen des Landes gespielt und dennoch scheinen einige Bereiche stärker von der Lottofee gesegnet zu sein. In den Gewinnstatistiken der letzten Jahre lassen sich klare Unterschiede erkennen, die sich sowohl auf die reine Anzahl der Gewinner als auch auf die jeweiligen Gewinnsummen beziehen. Ein Bundesland sticht dabei besonders hervor und thront an der Spitze des nationalen Rankings.

Ein Lottogewinn kann das Leben komplett auf den Kopf stellen. Spieler, die das Kunststück vollbracht haben, sechs Richtige samt Superzahl auf ihrem Spielschein anzukreuzen, haben einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 140 Millionen getrotzt. Trotz der geringen Chance auf den Lottojackpot sagt diese Quelle aus, dass in den letzten sechs Jahren rund drei Milliarden Euro ausgezahlt wurden. Eine Summe, die den jeweiligen Gewinnern ungeahnte Möglichkeiten offeriert und finanzielle Sorgen obsolet macht. Doch wie sieht die Verteilung der einstigen Lottogewinner in Deutschland konkret aus und welches Bundesland beherbergt die größten Glückspilze?

Königsland des Lottos: Nordrhein-Westfalen

Gesegnet oder doch einfach nur Glück? Wenn es um Lottogewinner geht, kann kein anderes Bundesland Nordrhein-Westfalen das Wasser reichen. Das bevölkerungsreichste Bundesland in der Bundesrepublik hat seit dem Jahr 2014 rund 884 Lottogewinner hervorgebracht. Davon waren 377 Spieler bei 6 aus 49 erfolgreich und knackten den Jackpot. Auf Platz zwei rangiert in diesem Ranking Bayern. Der Freistaat zählt jedoch über 250 Gewinner weniger und ist mit 609 Lottosieger weit abgeschlagen. Weiteren Zahlen im Überblick:

  • Baden-Württemberg: 523 Gesamtgewinner
  • Niedersachen: 423 Gesamtgewinner
  • Hessen: 298 Gesamtgewinner
  • Rheinland-Pfalz: 209 Gesamtgewinner

Schaut man in die jüngere Vergangenheit, ist NRW auch hier äußerst erfolgreich aufgestellt. Allein im Jahr 2018 wurden 27 Personen aus dem Westen der Nation Lotto-Millionäre. Dazu gesellten sich weitere 239 Spieler dazu, die mehr als 100.000 Euro gewinnen konnten. Die Poleposition im Gewinnerranking hat jedoch nichts mit Glück, einem Segen oder purem Zufall zu tun. Viel mehr beruht dieser Umstand auf simpler Mathematik. Die relativ hohe Anzahl an Lottogewinnern steht in Verbindung mit der Bevölkerungsdichte in NRW. Logischerweise steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen Lottogewinn, je mehr Spieler an der Lotterie teilnehmen.

NRW: Verteilung der Gewinne

Nordrhein-Westfalen lebt sowohl bevölkerungsmäßig als auch geographisch auf großem Fuß. Das westliche Bundesland misst eine Fläche von 34.098 Quadratkilometern und beherbergt fast 18 Millionen Einwohner. Unter dem Strich kommen so 526 Menschen auf einen Quadratkilometer. Dadurch entsteht ein dichtbesiedeltes Ballungsgebiet, das sich jedoch aufgrund der üppigen Größe in mehrere Regionen und Städte aufteilt. Es verwundert daher nicht, dass sich die Statistiken der Lottogewinner auf die unterschiedlichen Bereiche des Bundeslandes beziehen.

So gingen etwa 62 Großgewinne (mehr als 100.000 Euro) in das Ruhrgebiet. Die Metropolregion war einst bekannt für seine Industrie und ist heute gespickt mit kulturellen Highlights. Städte wie Essen, Dortmund, Bochum oder Duisburg, die große Bevölkerungszahlen aufweisen, machen mit ihrer Einwohnerdichte einen Lottogewinn wahrscheinlicher. Doch nicht nur das Ruhrgebiet ist gesegnet mit Glück. Rund 44 Großgewinne konnte im Jahr 2018 das Rheinland verbuchen. Mit 32 Gewinnen war auch der Niederrhein prominent vertreten. In Ostwestfalen waren 25 Spieler erfolgreich.

  • 6 aus 49: Im Jahr 2018 krönten sich zehn Spieler aus NRW zu Lottomillionären.
  • Höchster Gewinn: Im August 2018 räumte ein Spieler aus Dortmund einen Gewinn von unglaublichen 30 Millionen Euro ab. Zwar wurde das Geld nicht über das klassische Lotto gewonnen, sondern im Eurojackpot, dennoch zeigt diese Statistik den hohen Gewinnanteil Nordrhein-Westfalens.
  • Spiel 77: Auch abseits der normalen Lottoziehung waren Spieler aus dem westlichen Bundesland erfolgreich. Sechs Mal wurde beim Spiel 77 in Schwarze getroffen.

NRW: Höchste Gewinnsumme seit 2014

Die Fülle an Lottogewinnern katapultiert NRW auch in puncto Gewinnsumme an die Spitze. Seit dem Jahr 2014 flossen rund 777 Millionen Euro an erfolgreiche Lottospieler aus Nordrhein-Westfalen. Wie aussagekräftig diese Summe ist, verdeutlicht ein Vergleich mit den übrigen Bundesländern, die auch in diesem Ranking hoffnungslos abgeschlagen sind. Mit einem Lottoerlös von 425 Millionen Euro rangiert Baden-Württemberg auf Platz zwei. Bayern komplettiert mit 369 Millionen Euro die Top Drei. Die anderen Bundesländer weisen gerade ein Drittel der Gewinnsumme NRWs auf. Niedersachsen hat seit 2014 Lottogewinne in Höhe von 274 Millionen Euro ausgeschüttet und nimmt damit den vierten Platz in dieser Statistik ein. Platz fünf bekleidet Hessen mit 214 Millionen Euro.

Höchste Durchschnittsgewinne – Qualität statt Quantität?

Schaut man auf das Gesamtbild, scheint Nordrhein-Westfalen beim Thema Lottogewinn in sämtlichen Bereichen unschlagbar zu sein. Sowohl die meisten Gewinner als auch die höchste Gewinnsumme werden dem westlichsten Bundesland gut gesprochen. Allerdings gibt es eine Rubrik in diesem Bereich, die von einem anderen Land angeführt wird. Die Rede ist vom höchsten Durchschnittsgewinn.

Die durchschnittlich höchsten Gewinne pro Spieler werden in Schleswig-Holstein abgesahnt. Das nördlichste Bundesland in Deutschland zählt seit dem Jahr 2014 rund 159 Lottosieger. Die Gewinnsumme beläuft sich dabei auf exakt 163.161.024 Millionen Euro. Bricht man diese immense Zahl auf die entsprechenden Sieger herunter, kommt ein Durchschnittswert von 1,026 Millionen Euro heraus. Im bundesweiten Vergleich ist diese Zahl nicht zu toppen.

Lottospiel: Glaube an den Gewinn

Lotto in Deutschland basiert auf einem staatlichen Monopol und ist so konzipiert, dass die Gewinne unterschiedlich strukturiert sind. Im Allgemeinen spricht man beim Lottospiel daher von den Gewinnklassen. Sie sind die treibende Kraft oder viel mehr der Motor für den Erfolg des Lottos. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Formen des Glücksspiels, lebt Lotto vom Glauben an den Gewinn. Bereits mit drei Richtigen zählt die Statistik die jeweiligen Spieler zu den Gewinnern. Die Summen mögen zwar nur geringfügig sein, dennoch setzt das Gefühl eines Sieges ein. Oftmals können mit dem Gewinn die Kosten für einen neuen Schein gedeckt werden. Prinzipiell gleicht dieser Vorgang einer Reinvestition.

Nichtsdestotrotz spielen die meisten Menschen Lotto, um den ganz großen Gewinn abzustauben. Im Idealfall sollte es sogar der Jackpot sein. Setzt man die Gewinnwahrscheinlichkeit in Relation, wird deutlich, wie sehr das Lottospiel eigentlich vom Glauben abhängt. Denn auf rationaler Basis gleicht der Gewinn des Jackpots einem Märchen. Selbst für die Gewinnklasse 2, die „nur“ für sechs Richtige steht, liegen die Chancen bei utopischen 1:15.537.573. Aber vielleicht liegt man eben halt mit seinen Zahlen doch richtig und gewinnt den Jackpot. Neue Millionäre gibt es eben fast wöchentlich.